So, aus aktuellem Anlass folgt ein erster kurzer Blogbeitrag. Muss ja auch mal losgehen 😉
Zukünftig möchte ich euch hier im Blog immer wieder einen Einblick in meine Arbeit als Fotograf geben. Daher werdet ihr hier u.a. Informationen über Shootings finden, aber genauso zum Beispiel für Interessierte auch mal den ein oder anderen Equipmenthinweis oder Test. Dabei werde ich aber nicht ins Detail gehen, sondern vielmehr aufzeigen, was ich wie benutze und wo für mich und meine Arbeit die Vorteile liegen. Beginnen möchte ich mit einem Bericht zum MB-D16 von Nikon.

Batteriegriff Nikon MB-D16 an der D750
Kurze Info vorab – Warum D750?
Ich habe die letzten zweieinhalb Jahre mit der Nikon D3 fotografiert. Es ist meine erste Vollfomatkamera gewesen. Davor war ich längere Zeit mit dem APS-C-System unterwegs. Mein Einstieg in die DSLR-Welt war die D60, es folgte die D5000 und schließlich die hervorragende D7000, die auch nach heutigen Gesichtspunkten noch immer eine faszinierende Kamera ist. Aber wie gesagt, ich wechselte zur D3 und es war für mich der richtige Schritt. Über die D3 werde ich sicher noch gesondert ein paar Worte hier im Blog verlieren.
Da ich hauptsächlich als Peoplefotograf (da vor allem Schauspielerfotos und Künstlerportraits) unterwegs bin, dauerte es nicht lang, bis ich erste Anfragen für Hochzeiten erhielt. Kurzerhand überlegte ich mir, dass es sinnvoll sein könnte, eine Zweitkamera als Backup zu besitzen. Von anderen Blogs wusste ich immerhin schon so viel, dass es klug wäre, bei einem so wichtigen Event wie z.B. einer Hochzeit nicht ohne Zweitkamera zu erscheinen. Sicher, ich hatte noch meine „private“ FUJI X-E1, aber die schwächelt bekanntlich etwas mit dem Autofokus und schien somit keine sinnvolle Ergänzung zur D3. Nach längeren Recherchen war mir klar, dass ich wieder eine Vollformatkamera wählen würde. Aber welche? Ich mache es kurz: nach einem kleinen Umweg über zwei gebrauchte D800 (die beide Probleme mit dem Fokus hatten) bin ich schließlich bei der Nikon D750 gelandet. Zu dieser Kamera schreibe ich in einem der nächsten Artikel etwas mehr.

Nikon Batteriegriff MB-D16
Batteriegriff für die Nikon D750 – Wieso?
Heute soll es aber um eine sinnvolle Ergänzung für Kameras gehen: um den Batteriegriff. Konkret geht es um einen Vergleich des Batteriegriffs MB-D16 für die Nikon D750, einmal von Nikon selbst und einmal von MEIKE. Wofür benötigt man einen solchen Griff? Nun, zum einen lässt sich in diesen Griff ein weiterer Akku packen, so dass einem beim Shooting automatisch die doppelte Akkuversorgung zur Verfügung steht. Hierfür hat so ein Batteriegriff zwei Einschübe: einmal für einen weiteren (Original-)Akku und einmal für sechs AA-Batterien. Ein weiterer Vorteil ist es, dass kleinere Kamera wie die D750 dadurch „wachsen“ und oft besser in der Hand liegen; vor allem für Portraitfotografen sind diese Griffe eine gute Hilfe, weil sie über zusätzliche Bedienelemente für Hochformataufnahmen verfügen: Auslöser, Multifunktionswähler und AF-Starttaste. Ebenso findet man ein weiteres vorderes und hinteres Einstellrad (für z.B. Blende und Zeit). Nikon fasst es auf der Homepage richtig zusammen: “Der Multifunktionshandgriff MB-D16 verlängert die netzunabhängige Betriebszeit und macht das Fotografieren im Hochformat komfortabler.”
Der Batteriegriff MB-D16 für die D750 wird laut Nikon preislich mit 309 Euro gelistet. Eine ganz schöne Summe… da überleg ich natürlich gern zweimal, ob es nicht doch Alternativen gibt. Und in der Tat fand ich dann nach kurzer Recherche im Netz (u.a. hier und hier) den MEIKE-Griff, einen fast identischen Nachbau des Originals. Bei AMAZON wird der Preis mit etwa 65 Euro aufgelistet. Das war ja mal eine Ansage. Und nun liegen sie also beide vor mir, zum einen der Originalgriff von Nikon und zum anderen der Nachbau. Eines haben sie beide sofort sichtbar gemeinsam: sie kommen aus China 🙂

Batteriegriff von Meike, ähnlich MB-D16
Vergleich der beiden Griffe
Nein, optisch unterscheiden sich die beiden Griffe wirklich kaum. Beide Griffe bieten die zwei erwähnten Einschübe für die Akkus und beide lassen sich auch sehr leicht am Gehäuse anbringen. Und auch fest anbringen: bei meinem MEIKE-Griff wackelt nichts und alles scheint optimal verarbeitet. Einzig die „gummierten“ Griffanteile stinken etwas. Ob das der Gummikleber ist? Vermutlich wird dieser Geruch im Gebrauch verschwinden. Der MEIKE-Griff fühlt sich sehr gut an und macht genau das was er soll. Er vergrößert die Kamera, gibt ihr mehr Gewicht und erhöht damit den Tragekomfort (wenn man es denn gewohnt ist). Insofern erst einmal alles gut. Denn immer wieder hört man in Foren, dass die Nachbaugriffe grundsätzlich nichts taugen. „Wer billig kauft, kauft zweimal“ usw. Das mag sicher für einige Artikel stimmen, jedoch würde ich behaupten, dass der MEIKE-Griff keineswegs “billig”, sondern vielmehr “günstig” ist. Und für mich war die einzige Frage noch, ob der Griff auch bei der Stativanbindung stabil sein würde. Meine D3 benutze ich nämlich mit einem Sun-Snipergurt, der direkt an die Stativplatte der Kamera bzw. des Batteriegriffs befestigt wird. Da hatte ich doch ein bisschen Sorge, dass hier die Verbindung beim Nachbau nicht so stabil wäre.

MB-D16 Meike Stativplatte

Stativplatte beim MB-D16-Nikon
Vergleicht man nun aber beide Griffe miteinander, so fällt sogar auf, dass der Meikegriff eine etwas größere Metallplatte innerhalb des Griffes eingebaut hat, in die das Stativgewinde festgeschraubt ist. Vielleicht könnt ihr es auf den Vergleichsbildern sehen. Beim Nikongriff ist die Platte kleiner, wirkt aber dennoch – ich kann es nicht anders beschreiben – etwas wertiger. Liegt es nur an der silbernen (–> Metall) Farbe? Bei Meike ist die Platte nämlich schwarz und wirkt “wärmer”, wenn man sie berührt. Wirkt dort fast wie Kunststoff… Ich persönlich hatte – vielleicht unberechtigt – Sorge, da den Gurt dran zu befestigen, weil beim Tragen mit dem Snipergurt natürlich einige Kräfte auf diese sensible Kontaktstelle wirken. Beim Nikongriff wirkt es etwas sicherer. Auch ist beim Nikongriff der Kunststoff insgesamt härter, fester. Wertiger. Der Griff wiegt auch objektiv etwas mehr – es liegt also insgesamt eine bessere Verarbeitungs- und Materialqualität vor. Das lässt sich definitiv behaupten. Aber rechtfertigt das einen fünfmal höheren Preis? Ich denke nein. Wie gesagt, es ist eher Klagen auf hohem Niveau.
Meine Entscheidung: And the winner is …
Ich habe mich am Ende – nach kurzem hin und her – für das Original von Nikon entschieden, weil es mir – für meine beruflichen Zwecke – die klügere Wahl schien. Ich komme von der wuchtigen D3 mit ihrem quasi eingebauten Batteriegriff, daher habe ich den Griff mit mehr Masse und der letztlich auch etwas höheren Verarbeitungsqualität gewählt. Solltest du hobbymäßig unterwegs sein, so reicht dir dicke der MEIKE-Griff. Unbedingt! Mein Urteil klingt nämlich eigentlich ein bisschen zu hart: die Wahrheit ist, der Nikongriff ist besser verarbeitet, ohne Frage. Also der Kunststoff und auch die „Belederung“: alles hochwertiger. AAAAAABER: beim MEIKE-Griff ist nichts „billig“. Absolut nicht! Er ist halt leichter und VIELLEICHT hält er z.B. einem Sturz nicht ganz so gut stand wie der vermeintlich stabilere Nikongriff. Es war bei mir eine reine Bauchentscheidung. Wenn ihr unsicher seid, dann besorgt euch vielleicht wirklich mal beide Griffe oder geht in ein Geschäft und probiert sie direkt aus.
Hier nochmal zusammengefasst meine Eindrücke:
Nikon
- robust
- schwer(er)
- sehr gute Verarbeitung
- im Lieferumfang ist noch ein kleines Etui für den aktuell nicht benötigten Batterieeinschub dabei
- sehr teuer 🙁
Meike
- leicht
- stabil
- gut verarbeitet
- sehr günstig, Preis-Leistungs-Sieger!
- bei einer Version des Griffes liegt bei gleichem Preis noch ein Funkauslöser bei!
- stinkt etwas 🙁
Fazit: Ja, der Meikegriff ist spitze. Und wer die Deluxe-Version möchte, der sollte zum Nikongriff greifen.
So, das war mein erster Artikel, heute mit einem kurzem Vergleich (Nikon MB-D16/MEIKE-Nachbau). Hab ich was wichtiges vergessen? Habt ihr weitere Fragen? Wenn euch dieser Blogbeitrag geholfen hat, dann hinterlasst doch gerne einen Kommentar unter dem Artikel. Und schreibt doch mal, was ihr für Erfahrungen gemacht habt mit Batteriegriffen, egal ob Nachbau oder Original.
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2 Comments
Schöner Beitrag, den ich so unterschreiben würde 😉
Weiter so mit den Blogeinträgen!
Gruß,
Manuel
Vielen Dank, Manuel, für deine Rückmeldung! Durch deinen Artikel bin ich überhaupt erst auf den Griff von Meike gekommen 😉 Gruß, Markus